Samstag, 9. April 2016

Und das war Rumänisch.

Jucătorii de pe Titan von 2009, die rumänische
Ausgabe von Philip K. Dicks Roman
The Game Players of Titan von 1963
Diese Ausgabe von Das Globus-Spiel ist schon seit einiger Zeit in meiner Sammlung. Bei der regelmäßigen Suche bei Booklooker, ZVAB usw., ist mir diese rumänische Ausgabe seinerzeit aufgefallen, nicht nur weil sie praktisch überall auftauchte, sondern weil sie auch recht günstig war. Der Anbieter, der wohl auch einen Kleinverlag betrieb, bot dieses Buch neu und vor allem versandkostenfrei an. Dadurch wurde es unwiderstehlich günstig.
Die Wahl gerade dieses Romans für eine Übersetzung ins Rumänisch, dessen Erstausgabe als Game Players of Titan zuerst 1963 bei Ace Books erschienen ist, ist nicht ganz schlüssig. Nur etwa ein Dutzend SF-Romane von Philip K. Dick sind übersetzt, es sollte also attraktivere Werke des Autoren geben als dieses. Gerade die frühen 60er waren eine Hochphase von Dick, mit Das Orakel vom Berge (1962), Marsianischer Zeitsturz (1963) und Kinder des Holocaust (1965) – und nicht alle davon sind übersetzt – aber Das Globus-Spiel, obwohl aus der Zeit, gehört doch eher nicht dazu. Auch Butler gibt ihm nur 2 von 5 Punkten. Die Neuausgabe des Romans mit neuem Umschlagbild von 2015 rechne ich der Tatsache an, dass Übersetzung und Lizenzen vorhanden waren, nicht der grossen Relevanz des Romans.
Im Deutschen gibt es nur eine Ausgabe von The Games Players of Titan: nämlich Das Globus-Spiel bei Goldmann (1978) und das wohl auch nur in einer Auflage. Und weil es nur diese eine Ausgabe gibt, ist die auch ein bisschen teurer, aber trotzdem leicht zu finden – und nicht wirklich teuer. Aber es ist eben kein Werk für den Dick-Erstleser, aber natürlich unbedingt für den Sammler und den Komplettisten.
Das Globus-Spiel von Philip K. Dick
erschienen 1978 bei Goldmann
Es gibt fünf US- und sogar acht britische Ausgaben. Qualität und die Publikationsdichte müssen zwar nicht immer korrelieren, der Verdacht besteht aber schon. Aber in diesem Blog geht es ja nicht so sehr um die Qualität der Werke, sondern eher ums Sammeln.
Die erste Übersetzung von Dick war bereits 1959 die Kurzgeschichte Der Bunker, nach dem Erscheinen im Russischen, mit einer interessanten Geschichte, ist sie nach Rumänien gekommen - und dann weiter nach Ungarn, auch das nicht uninteressant.
Auf meiner eher unvollständigen List ist die nächste Publikation von Dick erst nach der rumänischen Revolution von 1989: natürlich der Blade Runner. Verteilt über die zwei Anthologien Cronici Microelectronice (bei Wikipedia) und Cronici Metagalactice (auch bei Wikipedia) von 1990 und wohl auch leicht gekürzt, ist dieser Roman von Dick mal wieder ganz einer der ersten.
Der Name des Übersetzers dieser Ausgabe ist Ștefan Ghidoveanu, ein Name der in Rumänien bei Dick öfter auftaucht. 1992 erscheint eine Dick-Bibliographie von ihm in der SF-Zeitschrift Nautilus und im Verlag Nemira, bei dem er als Chefredakteur arbeitet, erscheinen fast alle Ausgaben von Dick, von denen er auch viele übersetzt hat.
Als zweiter Roman erscheint Loterie Solara, im Original Solar Lottery, in drei Teilen in der Zeitschrift Colecția „Povestiri științifico-fantastice” (CPSF).
Ausser den 13 Romanen in über 30 Ausgaben ist noch eine Kurzgeschichtensammlung in Rumänien erschienen. Mit fünf Ausgaben haben finden wir auch in Rumänien die üblichen Spitzenreiter: DADoES und Das Orakel vom Berge.
Bibliographische Daten zu der hier vorgestellten Ausgabe sowie zur Liste der Sprachen, in denen Übersetzungen von Dick vorliegen, finden sich auf der entsprechenden Seite.
[Update: Dieser Blogeintrag wurde im September 2020 erheblich umgeschrieben und aktualisiert.]

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