Samstag, 10. September 2016

Penguin

Penguin hat nur vier Romane von Philip K. Dick herausgegeben, diese vier allerdings in insgesamt 17 Ausgaben. Zehn davon sind Ausgaben von The Man in the High Castle, in der deutschen Übersetzung Das Orakel vom Berge. Wobei natürlich die Frage, was eine „neue Ausgabe“ ist, im Auge des Betrachters liegt. Penguin variiert gelegentlich die Umschlagbilder, für den ernsthaften Sammler jeweils ein neues Sammelobjekt, für den Verlag nur eine neue Auflage.
Die erste britische Ausgabe dieses Romans von 1965 und die letzte Ausgaben von 2015 sind von Penguin – und mit diesen acht Ausgaben dürfte Penguin der Verlag mit den meisten Ausgaben desselben Romans von Dick sein. Penguin hält offenbar die Rechte für Paperbackausgaben im Vereinigten Königreich, deshalb ist Gollancz in seiner Masterworksreihe gezwungen den Roman als Hardcover herauszugeben.
The Man in the High Castle von Philip K. Dick bei Penguin in der Ausgabe von 2001
Für die gezeigte Ausgabe von 2001 gibt es eine neue Einführung des britischen Autoren Eric Brown, den Penguin auch gerne zitiert: Dick's finest book, and one of the very best science fiction novels ever published. Man muss Brown hier nicht widersprechen.
The Man in the High Castle in
der Ausgabe von 1976 bei Penguin
in üblicher Erhaltung – also vergilbt
und mit Knicken
Penguin greift für den Umschlag das im Angelsächsischen für dieses Buch beliebte Hakenkreuzmotiv auf, das sich naturgemäss bei den deutschen Ausgaben nicht findet. Insgesamt sind die Cover von Penguin sehr gelungen und jeweils sehr zeitgemäss.
Von Dicks Roman Time Out of Joint gibt es fünf Ausgaben bei Penguin, die letzte Ausgabe ist allerdings schon von 1988, die britischen Rechte liegen jetzt wohl bei Gollancz. Von den Romanen The Penultimate Truth und The Three Stigmata of Palmer Eldritch gibt es jeweils nur eine Ausgabe bei Penguin.
Die Ausgaben von Penguin lassen sich gut sammeln, im Prinzip sind sie bezahlbar und leicht erhältlich, hauptsächlich aus Grossbritannien, also auch mit bezahlbarem Versandkosten. Allerdings liegen die Penguin Taschenbücher häufig in schlechter Qualität vor – und die Beschreibungen der Anbieter sind bezüglich der Qualität bei so billig angebotenen Bücher eben nicht sehr ausführlich. Genauso unzuverlässig ist häufig die Angabe der Erscheinungsjahres. Man kauft also günstig, aber wenn es kein Originalbild gibt, eben doch auch die Katze im Sack, was bei den Ausgaben von The Man in the High Castle etwas problematisch ist. Selbst das enzyklopädische Philip K. Dick Bookshelf ist sich nicht sicher, ob es eine abweichende Ausgabe von 1978 von The Man in the High Castle gibt – oder nur eine neue Preisangabe. Eine solche Ausgabe zu finden kann dann aus den genannten Gründen sehr schwierig werden. Eine schöne Herausforderung für einen Sammler.
Der passende Web-Tipp ist The Art of Penguin Science Fiction, eine schöne Cover-Sammlung, die über das Bild hinaus auch viele zusätzliche (bibliographische) Informationen bietet.

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