Samstag, 29. August 2015

Folio

The Man in the High Castle
von Folio mit Schuber
Illustration aus The Man
in the High Castle
Vor einigen Tagen traf ein neuerlicher Impulskauf ein. Ich suche gelegentlich nach Neuigkeiten und fand einen Artikel über eine Neuausgabe von Philip K. Dicks The Man in the High Castle bei The Folio Society. Interessanterweise findet sich diese Ausgabe (noch) nicht bei Amazon oder sonst irgendwo. The Folio Society verkauft offenbar exklusiv über den eigenen Laden in London und übers Netz. Auch wenn das Wort auf den Seiten vermieden wird, so ist The Folio Society letztlich ein Buchclub. Und wie andere Buchclub-Ausgaben in den USA, Grossbritannien und auch Deutschland, so werden auch diese Ausgaben exklusiv vertrieben und tragen daher auch keine ISBN.

Samstag, 22. August 2015

1, 2, 3, 4, 5

Philip K. Dick war fünf Mal verheiratet. Interessant wäre es sicher auch (gewesen?), seine erste Frau zu finden, Jeanette Marlin, mit der er 1949 nur ein halbes Jahr zusammengelebt hat. Sie ist für seine Biographen nicht aufzufinden gewesen; die beste Behandlung des Themas findet sich wohl durch Frank Hollander in PKD Otaku #26.
Zwei Bücher über Philip K. Dick von Tessa Dick
Die vier anderen Ehefrauen von Dick sind noch aufzufinden, zwei von ihnen haben auch über ihren Ex-Mann veröffentlicht.
Zum einen ist das Tessa Dick, seine letzte Ehefrau, die verschiedene Bücher bei CreateSpace, d.h. im Selbstverlag bei Amazon, herausgebracht hat. In der Regel zähle ich Print-on-Demand nicht zu den sammelbaren Büchern, bei Tessa Dick mache ich eine Ausnahme. 
Nicht mehr alle ihrer Bücher sind noch erhältlich, aus verschiedenen Gründen. Und nicht alle Bücher haben (viel) mit ihrem Ex-Mann zu tun. Auf jeden Fall interessant und noch erhältlich sind Remembering Firebright (2009) und Firebright and the Edge of Reality (2011), von denen es offenbar verschiedene Versionen gibt - und selbst Amazon kann diese Varianten wirklich gut erklären. 
Verschiedene Briefe von Tessa Dick sind auch in der Philip K. Dick Society (PKDS) Newsletter veröffentlicht.

Samstag, 15. August 2015

Sammelbände

Eine seltene Gattung unter den deutschen Ausgaben von Philip K. Dick sind die Sammelbände. Im Gegensatz zu den Sammlungen von Geschichten von Dick oder den themenbezogenen Anthologien, die vielleicht nur eine Geschichte von Dick enthalten, sind die Sammelbände eben Sammlungen von Romanen.
Über die Jahre sind aber doch ein paar Sammelbände zusammengekommen.
Die Welten des Philip K. Dick von Bastei Lübbe von 1985 und 1996
Der erste dieser Bände ist bei Bastei 1985 erschienen: Die Welten des Philip K. Dick. 1996 erscheint dann eine zweite Auflage mit neuem Umschlagbild: Während die erste Auflage ein Bild vom lesenden Dick trägt, ist auf der zweiten Auflage eine Roboter abgebildet. Die beiden Auflagen sind daher leicht zu unterscheiden – und auch leicht erhältlich, so wie eigentlich alle dieser Sammelbände.
Ein Jahr später kommt bei Moewig als erster Band der SF Highlights Reihe Die Valis-Trilogie heraus. Dieser Band ist die recht lieblose Sammlung der drei Einzelbände Valis, Die göttliche Invasion und Die Wiedergeburt des Timothy Archer. Die drei Bände haben ihre eigene Seitenzählung, Widmung und Vorsatz des ersten Bandes sind verloren gegangen. Wenn man dann noch die deutlich sichtbaren drei Lagen unterschiedlichen Papieres bemerkt – und vielleicht ist das durch das uneinheitliche Vergilben bei meiner Ausgabe erst über die Jahre  sichtbar geworden – könnte man fast meinen, dass hier alte Bände einfach zusammengeleimt sind; tatsächlich gibt es aber gewisse Unterschiede in der Reihenfolge der Seiten, die das unwahrscheinlich machen. Elegant ist das Ergebnis trotzdem nicht. Eine der hässlichsten Ausgaben in der Sammlung.

Samstag, 8. August 2015

Comics

Das Buch zum Film "A Scanner Darkly"
A Scanner Darkly: Alles wird nicht gut – das Buch zum Film
Von den verschiedenen Comic-Adaptionen von Texten von oder aber auch über Philip K. Dick sind nur einige wenige im Deutschen angekommen. Unvermeidlich und nicht zu übersehen ist da natürlich das Buch-zum-Film A Scanner Darkly: Alles wird nicht gut, 2007 nach dem Film von Richard Linklater bei Schirmer/Mosel erschienen. Der Titel der deutschen Übersetzung des Romans ist sonst Der dunkle Schirm, der Film lief aber auch in Deutschland unter dem Titel A Scanner Darkly. Dieses Buch hat sicher gewisse literarische Ambitionen, sicher mehr als die anderen Film-Adaptionen, die es gar nicht erst ins Deutsche geschafft haben: Blade Runner von Archie Goodwin (Text) bei Marvel (1982) und Total Recall von Maggin und Lyle bei DC Comics (1990). Total Recall von Moore und Razek bei Dynamite (2012) ist übrigens eine Fortsetzung des Films vom 1990, keine Film-Adaption – und ebenfalls nicht auf Deutsch erhältlich.

Samstag, 1. August 2015

Androidenträume

Die Verfilmung von Do Androids Dream of Electric Sheep?, im Englischen oft mit dem Akronym DADoES abgekürzt, war sicher in vieler Hinsicht ein Durchbruch für Philip K. Dick und immerhin konnte er den Anfang davon noch erleben. 1981 sieht er die Rohfassung des Blade Runner als Privatvorführung und ist begeistert: Verschiedene Äusserungen zeugen davon (u. a. ein Brief an Jeff Walker, einen Verantwortlichen der Produktionsfirma, der sich vielerorts im Netz findet, u. a. hier). Dick schreibt an anderer Stelle auch, dass er seinem Verlag sein eigenes Exemplar der Erstausgabe von DADoES schicken musste, damit es neu aufgelegt werden kann und der Verlag wohl anders nicht mehr an den Text gekommen ist (offenbar ist die Doubleday-Erstausgabe gemeint).
Neu schreiben (lassen), quasi als Buch zum Film, wollte er DADoES übrigens nicht, Dick hat damit wohl viel Geld ausgeschlagen. Er hat aber das Erscheinen unter dem Kino-Titel, Blade Runner, erlaubt. Und im Buch wurde in den folgenden englischen Ausgaben das Jahr der Handlung geändert, von 1992 auf 2021; in die deutschen Übersetzungen fand diese Änderung keinen Eingang.
Deutsche Erstausgabe von Blade Runner unter dem Originaltitel
Die deutsche Erstausgabe von Träumen Roboter von elektrischen Schafen? von Philip K. Dick aus dem Jahr 1969, erschienen beim Marion von Schröder Verlag, mit englischer Broschur, heutzutage mit meist zerbröselnder Umschlagfolierung