Samstag, 28. November 2015

Eigentlich Nichts

Was fehlt da?
Nachdem ich nicht richtig dazu gekommen bin, ein Thema vorzubereiten, passen dazu ein paar Worte zu Ausgaben von Philip K. Dick, die es nicht gibt.
Besonderer Erwähnung bedürfen diese Bände, weil sie oft noch vielerorts herumschwirren. Offenbar melden die Verlage diese Bücher für die üblichen Vertriebswege an und so erscheinen sie dann allerüblicherorten. Und nachdem sie bei Amazon und bei anderen Online-Anbietern jahrelang angekündigt waren, sind sie jetzt (fast) real – allerdings nicht greifbar. Daher hier ganz explizit die Aussage: Diese Bücher gibt es nicht!

Samstag, 21. November 2015

Noch mehr Kurzgeschichten...

Die weitaus meisten einzeln erschienenen Kurzgeschichten von Philip K. Dick sind als Teil von Science Fiction Anthologien herausgebracht. Abhängig davon, wie man „Science Fiction Anthologie“  definiert und von den Lesebüchern usw. abgrenzt, sind es – in meiner Sammlung – derzeit 47 Bücher. Die meisten davon gehören zu den üblichen Serien bzw. den einschlägig verdienten Verlagen.
Die ersten Geschichten von Dick überhaupt werden in Deutschland 1958 veröffentlicht. Die erste ist entweder im Utopia Magazin 14 Die Frau seiner Träume bei Pabel oder (wohl eher) in Galaxis 5 bei Moewig erschienen.
Highlights 6 von Moewig (1986)
Die letzte Veröffentlichung ausserhalb einer ausgezeichneten Dick-Sammlung (die letzte ist derzeit Total Recall von Fischer von 2014), ist von 2008 die Kurzgeschichte Der Fall Rautavaara in Der kleine Atheismus-Katechismus bei Zweitausendeins. Die Menge der Veröffentlichungen – wohl auch durch die der Gesamtausgaben – ist insgesamt deutlich zurückgegangen.
Wenn man die Anthologien betrachtet – also ohne Veröffentlichungen in Fanzines und Magazinen – so sind fast alle Bücher und Hefte relativ problemlos zu bekommen. Überraschend schwierig kann es sein Highlights 6 von Moewig (1986) in einem akzeptablen oder gar guten Zustand zu finden. Highlights 1 ist der Sammelband der die drei Valis-Romane enthält und deutlich einfacher zu finden. Auch Highlights 6 ist ein Sammelband, nämlich von drei Kopernikus-Anthologien. Teil 1 von Highlights 6 ist dabei Kopernikus 3. Bei beide Bänden der Highlights sind jeweils einfach die drei Buchblöcke hintereinander gebunden, es gibt – ausser auf den ersten Seiten – keinerlei Änderungen im Layout, auch die Seitenzählung beginnt jeweils mit jedem der Blöcke neu. In digitalen Zeiten würde das so wohl nicht mehr passieren, aber damals wäre ein neues Layout vermutlich zu aufwändig gewesen.
Der Überblick über alle Ausgaben von Dicks Kurzgeschichten ist jetzt hoffentlich vollständig, und wird nötigenfalls auch weiter (kurzfristig) ergänzt. Wer hier doch noch Lücken oder gar Fehler entdeckt, möge mir dies bitte in einem Kommentar mitteilen.
Vollständig ist auch die Übersicht über die 118 Kurzgeschichten, die in den Sämtlichen 118 SF-Geschichten gesammelt sind. Diese 118 Geschichten sind 476 mal erschienen. Am meisten, nämlich 16 mal, ist dabei Erinnerungen en gros [We Can Remember It For You Wholesale] erschienen; das mag mit der Verfilmung mit dem Titel Total Recall zu tun haben, die grössere Zahl von Veröffentlichungen sind aber schon vor der Verfilmung von 1990. Die Geschichte ist, trotz oder unabhängig vom Film, eben einfach gut. Und deshalb gibt es ja auch noch eine zweite  – leider schlechtere – Verfilmung von 2012.
In der Reihenfolge der Anzahl der Veröffentlichungen folgen dann
  • 10 malEin kleines Trostpflaster für uns Temponauten [A Little Something For Us Tempunauts]
  • 10 mal: Foster, Du bist tot [Foster, You're Dead]
  • 9 mal: Der Fall Rautavaara [Rautavaara's Case]
  • 9 mal: Ach, als Blobbel hat man's schwer! [Oh, to Be a Blobel!]
  • 9 mal: Hochstapler [Impostor]
  • 8 mal: Die Präpersonen [The Pre-Persons]
Ein sehr umfassende Bibliographie der englischen Kurzgeschichten von Philip K. Dick ist Precious Artifacts 2  A Philip K. Dick Bibliography – The Short Stories von David Hyde und Henri Wintz bei Wide Books. Es ist der einzige auf Bücher über Leben und Werk von Philip K. Dick spezialisierte Verlag. Bemerkenswert.

Samstag, 14. November 2015

Ordaina

Hier wieder eine aktuelle, aber etwas ungewöhnliche Neuerwerbung. Wie bereits erwähnt, finden auch fremdsprachige Ausgaben von Werken von Philip K. Dick in der Sammlung Platz, ein Exemplar pro Sprache reicht jedoch. Gerne bringe ich diese Bücher aus dem Urlaub mit. Dieses Buch ist zwar kein Souvenir aus dem Urlaub, aber hinlänglich ungewöhnlich, um interessant zu sein - und um es unbedingt in der Sammlung haben zu müssen.
Ordaina, eine Sammlung von Kurzgeschichten von Dick in Baskisch, herausgekommen bei meettok (2015)
Ordaina ist das (ziemlich sicher) erste Buch in baskischer Sprache. Es ist erst kürzlich als Paperback bei meettok in Donostia (Baskisch) bzw. San Sebastián (Spanisch) erschienen. Eingeleitet wird das 390-seitige Buch von einem zehnseitigem Vorwort. Darauf folgen elf überwiegend "klassische" Kurzgeschichten, u. a. auch Paycheck, Second Variety, Impostor, Adjustment Team, The Minority Report, We Can Remember It for You Wholesale. All diese Geschichten sind verfilmt. Dazu kommt The King of Elves, eine der wenigen Fantasy-Geschichten von Dick, die seit längerem von Disney als Animationsfilm geplant ist. Man hat also auf attraktive Erzählungen gesetzt, was man dem Verlag sicher nicht vorwerfen kann. Eine weitere Kurzgeschichte ist I Hope I Shall Arrive Soon, die letzte zu Dicks Lebzeiten erschienene Kurzgeschichte, die erstmalig 1980 im Playboy erschienen ist. Wohl auch wegen ihres Status als letzte Geschichte sind zahlreiche Anthologien nach ihr benannt und sie zählt so auch zu den bekannteren.
Da es bereits katalanische und natürlich spanische Ausgaben von Dick gibt, sind in Spanien so Bücher von Dick in drei Sprachen erschienen, das dürfte der Rekord sein.
Das Buch lässt sich übrigens problemlos und relativ günstig bei The Book Depository bestellen.

Samstag, 7. November 2015

Mehr Leben ...

Da ist es!
Philip K. Dick: Entropie und Hoffnung - 
Texte und Materialien zur phantastischen
Literatur, Tilsner (1993), gebunden
Dieser Eintrag ist ein kurzer Nachtrag zum Blogeintrag zu den Anthologien zu Leben und Werk. Der dort angekündigte Ausflug zu lokalen Universitätsbibliothek ist erfolgt. Und zu meiner grossen Verwunderung konnte ich dort tatsächlich eine gebundene Ausgabe von Uwe Antons Philip K. Dick: Entropie und Hoffnung – Texte und Materialien zur phantastischen Literatur (Tilsner, 1993) finden.
Ich hätte mich nicht wundern sollen, sind doch die bibliographischen Angaben von Bibliotheken selten fehlerhaft, anders als das, was uns das wunderbare Internet sonst bietet – oder gar Ebay. Amateure haben oft schon ihre Probleme dabei ein Erscheinungsjahr richtig anzugeben oder kopieren falsch. Gerade bei Ebay gilt mehr als sonst caveat emptor.
Ein Blick in die gebundene Ausgabe erklärt auch, warum die kartonierte Ausgabe beide ISBNs trägt, nämlich die für die kartonierte Ausgabe (3-910079-01-6) und die für die gebundene Ausgabe (3-910079-08-3). Die gebundene Ausgabe einfach genau das: Die kartonierte Ausgabe wurde vollständig eingebunden, inklusive dem blauen Karton-Einband, sie bildet so den Block der gebundenen Ausgabe. Der ansonsten unauffällige blaue Leinen-Einband mit blauem Lesebändchen hat den verkürzten Haupttitel Philip K. Dick eingeprägt, auf dem Buchrücken ist zusätzlich zum Verlagsnamen auch das Verlagslogo eingeprägt. Dieses Buch ist also eher nicht von der Bibliothek gebunden, sondern kommt so (wie hier gezeigt) vom Verlag. Möglicherweise handelt es sich auch um eine Ausgabe für Bibliotheken, der Anspruch des Buches ist ja durchaus ein wissenschaftlicher. Der zusätzliche Plastikeinband, den das gezeigte Exemplar hat, kommt jedoch eher von der Bibliothek. Diese gebundene Ausgabe hat seinerzeit stolze 78 DM gekostet, deutlich mehr als die 34,80 DM für die Paperback-Ausgabe.
Ein schöner Rücken ...Uwe Anton taucht in diesem Blog zwangsläufig immer wieder auf und wird es wohl noch öfter tun. An anderer Stelle wird Anton ubiquitär und der Dick-Apologet überhaupt genannt. Das kann kein Vorwurf sein. Leider hat sich aber an der Tatsache wohl nichts geändert, obwohl in den letzten Jahren nur wenig Neues von Anton zum Thema Dick gekommen ist. Man würde sich wünschen, dass hier neue Apologeten erscheinen … auch die Exegesis hat in deutschen Veröffentlichungen praktisch keinen Widerhall gefunden. Andererseits sind heutzutage die englischen Veröffentlichungen nicht so sehr weit entfernt …
Tiefe Einblicke
Das Paperback bildet den Block
der gebundenen Version von Uwe
Antons Entropie und Hoffnung
Dieser Fund reisst auf jeden Fall eine grosse Lücke in meine Sammlung. Dieses Buch dürfte wohl die seltenste Ausgabe sein, die ich in meiner Sammlung (nicht) habe, zumindest ausserhalb der grauen Literatur, also der Ausgaben ohne ISBN und ISSN (hauptsächlich diversen alten Fanzines, die ich nur in Literaturverzeichnissen und in diversen online-Listen gesehen habe). Übrigens hat auch Entropie und Hoffnung ein sehr ausführliches Literaturverzeichnis mit einigen sonst nirgendwo gesehenen Einträgen. Schon allein dafür lohnt sich die Suche nach diesem Buch, das allerdings auch in der kartonierten Ausgabe selten zu finden ist.