Samstag, 26. März 2016

Cover-Autor

Science Fiction Times 5/1984 mit
einem Umschlagbild von Barclay Shaw
In einem Blogeintrag vor einigen Wochen habe ich mich – wieder einmal – mit der Science Fiction Times beschäftigt. Ich konnte dort noch einige Beiträge über und sogar von Philip K. Dick finden. Zufällig fand sich dabei auch ein Abbildung des Covers der Ausgabe 5/1984, das eine gewisse Übereinstimmung mit einer aktuellen russischen Erwerbung hat. Ohne diese Übereinstimmung wäre mir der Bezug auf Dick wohl auch nicht aufgefallen, zumal mir dieses Motiv noch nicht bekannt war.
Die russische Ausgabe von
Flow My Tears, the
Policeman Said, 2001
beim Verlag AST
Es gibt einige Bücher, die auf dem Cover Motive zeigen, die Dick zeigen, so etwa Kosmische Puppen und andere Lebensformen von Heyne (1986), die erste Auflage von Die Welten des Philip K. Dick von Bastei Lübbe (1985) und Dieser Mann ist leider tot von Michael Bishop, bei Heyne (1991).
Eine Suche bei den amerikanischen Ausgaben brachte dann die Quelle dieser doch sehr speziellen Cover zutage. In den Jahren 1984/85 sind beim amerikanischen Science Fiction Verlag Bluejay Books fünf Bände mit Titelbildern, die Dick zeigen, erschienen:
  1. Clans of the Alphane Moon (1984)
  2. Time Out of Joint (1984)
  3. The Penultimate Truth (1984)
  4. The Zap Gun (1985)
  5. Dr. Bloodmoney (1985)
Kosmische Puppen und andere
LebensformenHeyne (1986)

Samstag, 19. März 2016

Young Authors' Club

Florita Cook, die Redakteurin des
Young Authors' Club der Berkeley
Gazette
Ein bekannter Sammler von Philip K. Dicks Werk, der auch schon einiges publiziert hat, ist Frank Hollander. Er beschreibt ein wunderbares Sammelabenteuer in Stalking the PKD Fiction Oddities: Part I (Yuba City High Times) in PKD Otaku #7 und hat in First of Five: The Mystery of Jeanette Marlin in PKD Otaku #26 auch schon nach Dicks erster Ehefrau geforscht.
Kürzlich bin ich in PKD Otaku #32 über die Rezension seines Buches gestossen, Young Authors' Club, The Wartime Adolescent Writings of Philip K. Dick. Das Buch ist von 2014, aber (für mich) praktisch unsichtbar geblieben. Es gibt die ISBN 978-0-615-83902-8, aber der Verlag bleibt unklar. Der Vermerk Export Limited auf der Rückseite, ein Bild davon lässt sich (derzeit) noch bei ebay finden, mag auf eine schwierige Copyright-Situation hinweisen. Vielleicht ist das Buch auch deshalb so tief unter dem Radar geblieben. Oder der Sammler Hollander wollte sein eigenes magisches Einhorn erschaffen, das nun alle Sammler lange jagen müssen, um es in ihre Sammlung zu führen.
Erinnert hat mich das Buch aber an meine eigenen, länger zurückliegenden Bemühungen etwas über die allerersten literarischen Übungen von Dick herauszufinden. Rickman [Rickman89a] erwähnt sie und druckt auch zwei Geschichten ab [ebd., Seite 392-394], auch die anderen Biographen und Bibliographien erwähnen sie kurz.

Samstag, 12. März 2016

Zum Ersten

The Magazine of Fantasy and Science Fiction,
Dezember 1954 enthält die Geschichte The 
Father-Thing von Philip K. Dick in Erstausgabe 
Von Philip K. Dick sind über 120 Kurzgeschichten veröffentlicht; wie viele es genau sind, hängt davon ab, was genau eine Kurzgeschichte ist. The Complete Stories of Philip K. Dick von Subterranean z. B. bieten über die 118 kanonischen Kurzgeschichten exklusiv ein einseitiges Fragment mit dem Titel Menace React, das es übrigens auch noch nicht ins Deutsche geschafft hat. Und es gibt Kurzgeschichten, die später zu Romanen erweitert wurden, wie Cantata 140 – und natürlich zahlreiche Essays, Reden und Briefe. Unzweifelhaft definieren aber die Collected Stories in der Underwood-Miller-Ausgabe den Kanon, alle anderen Texte bedürfen einer gesonderten Betrachtung, in meinem Katalog führe ich sie deshalb separat.
Nach diesem Vorwort gestehe ich eine weitere Passion, das Sammeln von Erstausgaben dieser Kurzgeschichten von Dick. Wunderbar katalogisiert sind diese natürlich im Philip K. Dick Bookshelf und in Buchform in Precious Artifacts 2 – und auch auf anderen Seiten. Und praktisch alle dieser Ausgaben lassen sich relativ leicht finden, da die entsprechenden Magazine stark gesammelt und daher auch rege gehandelt werden. Und letztlich sind die Ausgaben trotzdem auch nicht wirklich teuer – wenn man die Portomauer ausser acht lässt.
Schwierig wird es, wenn man günstige, gut erhaltene Exemplare finden möchte. Ausgaben wie die hier gezeigte vom The Magazine of Fantasy and Science Fiction (MF&SF) finden sich auch von deutschen Anbietern regelmässig – selten. Aber Geduld zahlt sich aus, wie dieses Exemplar hier beweist, das zu akzeptablem Preis und in ausgezeichnetem Zustand dieser Tage in meiner Sammlung angekommen ist.

Samstag, 5. März 2016

In einem anderen Land. Oder: Risiko

In Milton Lumky Territory,
Gollancz (1985)
Beim Aufbau einer Sammlung hat man am Anfang verschiedene Möglichkeiten vorzugehen. Wenn die finanziellen Möglichkeiten begrenzt sind, ist es eine Möglichkeit sich zunächst einen Überblick über Preise zu verschaffen und dann über die Zeit gute Angebote zu kaufen. Man kauft also, was günstig ist, nicht unbedingt spezielle Ausgaben. Am Schluss bleiben dann immer noch Lücken, die man entweder teuer füllen muss – oder man wartet halt, bis sich doch noch ein Schnäppchen zeigt. Bei Philip K. Dick bleiben die Lücken sicher bis zum Schluss bei den gesuchten Ausgaben der Edition Phantasia, wo Schnäppchen selten sind. Das Mädchen mit den dunklen Haaren und Auf der Suche nach Valis muss man kaufen, wenn sie angeboten werden – und man bereit ist, das Geld zu bezahlen. Auf ein günstiges Angebot sollte man nicht warten.
Bei den englischen Ausgaben stehe ich sicher am Anfang der Sammlung. Ein Schwerpunkt sollten dieses Jahr Ausgaben von Gollancz sein und bei einer Suche ist mir eine günstige Erstausgabe von 1985 von In Milton Lumky Territory in die Suche gelaufen – praktisch zu weniger als dem halben üblichen Marktpreis und geringen Versandkosten. Diese Ausgabe ist das erste einer kleinen Reihe von drei Bänden, in denen Gollancz die Mainstream Romane von Dick herausbringt. Das auf Deutsch noch nicht erschienene Humpty Dumpty in Oakland kommt 1986 als Erstausgabe heraus und Mary and the Giant 1988 nur ein Jahr nach der amerikanischen Erstausgabe.