Samstag, 30. April 2016

Abgefischert

Wie am Anfang des Jahres angekündigt, gibt es jetzt seit einigen Tagen die vierte Staffel mit drei neuen Ausgaben von Philip K. Dick im Fischer Verlag. Natürlich sind das keine wirklich neuen Bücher, sondern Neuerscheinungen, die vorher schon bei Heyne herausgekommen sind. Aber wenn es in die Sammlung passt, muss es eben gekauft werden.
Die drei jetzt erhältlichen Bände sind wie die vorigen in der Reihe Fischer Klassik erschienen:
  1. Nach der Bombe. Roman
  2. Irrgarten des Todes. Roman 
  3. Ein kleines Trostpflaster für uns Temponauten. Anthologie
Ein kleines Trostpflaster für uns Temponauten (2016)
von Fischer in der Klassik-Reihe enthält 15
Kurzgeschichten von Philip K. Dick
Ich habe mir erst mal (nur) die Anthologie geleistet, da sie ein wenig Spannung bietet: Welche Kurzgeschichten mögen enthalten sein? Die Erwartung war allerdings ganz klar, das genau die Geschichten aus Heynes Der unmögliche Planet enthalten sind, die es nicht in Fischers Total Recall Revisited geschafft haben, das 12 der 30 Kurzgeschichten enthielt. Aber ob alle 18 fehlenden oder nur eine Teilmenge dabei sein würden … ?
Nun, es sind 15 Kurzgeschichten und nur acht von ihnen stammen aus Heynes Der unmögliche Planet. Neu aufgenommen wurde unter anderem Umstellungsteam, im Original Adjustment Team, das als Der Plan verfilmt wurde, aber bisher nur in den Gesamtausgaben von Haffmans bzw. Zweitausendeins erschienen ist. Die Zusammenstellung erklärt sich dann durch eine Fussnote im Nachwort von Jonathan Lethem. Dieses kurze Nachwort von sieben Seiten ist im Original die Einleitung der Selected Stories of Philip K. Dick (2002), bei Houghton Mifflin Harcourt erschienen, und die 21 Geschichten sind in den beiden Bänden von Fischer enthalten, noch sechs sind hinzugekommen. Die vollständige Liste der Kurzgeschichten findet sich in meiner Liste der Ausgaben bei Fischer.
Bei Fischer gibt es alle bisher erschienenen dreizehn Bücher von Dick natürlich auch als E-Book. Ich sammele das nicht (wie?), daher ist es für mich uninteressant, aber erwähnt sei es hier trotzdem.

Samstag, 23. April 2016

Noch eine ...

Eigentlich wollte ich ja in diesem Jahr die Lücken in der deutschen Sekundärliteratur schliessen, aber das ist entweder zu einfach oder unmöglich. Am meisten Spass macht eben schwierig und in dieser Kategorie ist meine aktuelle Neuerwerbung. Ich habe einige Zeit ein Angebot für zwei hebräische Bände in den USA beobachtet und wollte - trotz Portomauer - endlich zuschlagen, als ich zufällig ein Angebot von einem Anbieter in Israel gefunden habe. Der Preisvorteil war dann sehr überzeugend, insbesondere das weniger als halb so hohe Porto. Es handelt sich zwar nur um ein Buch, die sehr schön erhaltene und schnell verschickte hebräische Ausgabe כשל זמן [Martian Time-Slip], herausgegeben vom Verlag Odyssey im Jahr 2001. Und eigentlich reicht für meine Übersetzungssammlung ja auch ein Band pro Sprache.
Martian Time-Slip, deutscher Titel Mozart für Marsianer
oder später Marsianischer Zeitsturz in Hebräisch von Odyssey (2001)

Samstag, 16. April 2016

Selbstbezügliches

Sicher ein Randbereich des Themas Philip K. Dick sind die Geschichten und Romane, in denen Philip K. Dick eine handelnde Person ist oder auf ihn angespielt wird. Im Englischen wird das im weiteren Sinne Meta-SF, im engeren recursive literature genannt. Die Tatsache, dass Dick relativ oft derart rekursiv auftritt, hat sicher viel damit zu tun, dass er viele andere Autoren des Genres beeinflusst hat. Aber es hat auch damit zu tun, dass Dick sich selbst in seinen Geschichten auftreten liess: Natürlich in Valis als Horselover Fat und Philip K. Dick, in Radio Free Albemuth, aber auch schon 1964 in der Kurzgeschichte Waterspider, in der Dick und viele seiner Kollegen auftreten. Die Kurzgeschichte ist zuerst in der Januar-Ausgabe von IF erschienen, auf Deutsch unter dem Titel Projekt Wasserspinne in der äusserst schwer zu findenden Nummer 90 des Fanzines Munich Round Up (1966), einer bitteren Lücke auch in meiner Sammlung.
Das Momster von John Sladek bei Heyne
 von 1987, übersetzt von Ronald M. Hahn 
Ein anderes Stück aus der gleichen Zeit, in dem sich Dick selbst als Figur vorkommen lässt, ist Orpheus auf mit Pferdefuss [Orpheus with Clay Feet] im Sampler Erinnerungen en gros bei Haffmans (1991), eine Geschichte, die 1963 geschrieben und dann nicht erschienen ist – auch nicht unter Pseudonym – und bis zu den Collected Stories (1987) vergessen war.
Die rekursiven Romane und Geschichten mit der Figur Dick lassen sich relativ leicht sammeln, wenn man weiss, was man sucht.
Viel enthält das von Uwe Anton herausgegebene Willkommen in der Wirklichkeit, das sowieso schon Teil jeder Dick-Sammlung sein sollte. Teilweise sind diese Geschichten, die im Buch übrigens streng in alphabetischer Reihenfolge der Autoren geordnet sind, auch in anderen Ausgaben erschienen.
Ansonsten ist man auf Zufallstreffer bei den üblichen Suchen angewiesen. Dabei hilft, dass jeder Bezug zu Dick heutzutage gerne annonciert wird. So habe ich auch Die Akte PKD von Wolf Welling in Ausgabe 31 des Magazins für Science Fiction Stories Exodus gefunden. Ansonsten helfen nur die englischen Seiten, allen weit voran die Seite zur Recursive Science Fiction der New England Science Fiction Association. Von dort noch einmal auf alle deutschen Ausgaben zu kommen, ist allerdings noch mal etwas Arbeit. Tatsächlich kann dabei ein recht altes Verlagsverzeichnis wie Das Programm (1998) von Heyne helfen: Keine Übersicht im Internet ist wirklich vollständig, insbesondere wenn einzelne Geschichten ausserhalb der einschlägigen Reihen erschienen sind, wie Metastatis von Dan Simmons. Und das Blättern in einem Buch ist oftmals doch schneller als die Suche bei Google. Aber auch Das Programm ist unvollständig … und bedient natürlich nur Heyne-Ausgaben bis 1998. 

Samstag, 9. April 2016

Und das war Rumänisch.

Jucătorii de pe Titan von 2009, die rumänische
Ausgabe von Philip K. Dicks Roman
The Game Players of Titan von 1963
Diese Ausgabe von Das Globus-Spiel ist schon seit einiger Zeit in meiner Sammlung. Bei der regelmäßigen Suche bei Booklooker, ZVAB usw., ist mir diese rumänische Ausgabe seinerzeit aufgefallen, nicht nur weil sie praktisch überall auftauchte, sondern weil sie auch recht günstig war. Der Anbieter, der wohl auch einen Kleinverlag betrieb, bot dieses Buch neu und vor allem versandkostenfrei an. Dadurch wurde es unwiderstehlich günstig.
Die Wahl gerade dieses Romans für eine Übersetzung ins Rumänisch, dessen Erstausgabe als Game Players of Titan zuerst 1963 bei Ace Books erschienen ist, ist nicht ganz schlüssig. Nur etwa ein Dutzend SF-Romane von Philip K. Dick sind übersetzt, es sollte also attraktivere Werke des Autoren geben als dieses. Gerade die frühen 60er waren eine Hochphase von Dick, mit Das Orakel vom Berge (1962), Marsianischer Zeitsturz (1963) und Kinder des Holocaust (1965) – und nicht alle davon sind übersetzt – aber Das Globus-Spiel, obwohl aus der Zeit, gehört doch eher nicht dazu. Auch Butler gibt ihm nur 2 von 5 Punkten. Die Neuausgabe des Romans mit neuem Umschlagbild von 2015 rechne ich der Tatsache an, dass Übersetzung und Lizenzen vorhanden waren, nicht der grossen Relevanz des Romans.
Im Deutschen gibt es nur eine Ausgabe von The Games Players of Titan: nämlich Das Globus-Spiel bei Goldmann (1978) und das wohl auch nur in einer Auflage. Und weil es nur diese eine Ausgabe gibt, ist die auch ein bisschen teurer, aber trotzdem leicht zu finden – und nicht wirklich teuer. Aber es ist eben kein Werk für den Dick-Erstleser, aber natürlich unbedingt für den Sammler und den Komplettisten.

Samstag, 2. April 2016

Und so weiter...

Der Roman zum neuen Film mit Arnold Schwarzenegger
Das Buch zum Film: Die Totale Erinnerung (1990) bei Bastei Lübbe von Piers Anthony zur Verfilmung mit Arnold Schwarzenegger (1990). Der Film basiert auf Philip K. Dicks Kurzgeschichte We Can Remember It for You Wholesale