Samstag, 17. September 2016

Nur ein halbes Leben?

Die Anzahl von deutschsprachigen wissenschaftlichen Artikeln über Philip K. Dick ist sehr begrenzt. Dazu kommt, dass sie sich oft schwer finden lassen, zumindest wenn der Zugang aus dem Bereich der Science Fiction ist.
Einer dieser wenigen Artikel ist Half-Life des US-amerikanischen Literaturwissenschaftler, Medientheoretiker und Psychologe Laurence A. Rickels. Mehr Details zu ihm finden sich in seinem Wikipedia-Eintrag.
Geprüfte Seelen von Laurence R. Rickels im Passagen Verlag (2012) enthält das Essay Half-Life 
Half-Life ist im Deutschen zweimal erschienen. Zuletzt und prominenter als eines von drei Essays in Rickels Buch Geprüfte Seelen im Passagen Verlag (2012) unter dem Titel Half-Life.
In einer kürzeren Version und deutlich versteckter erschien Half-Life bereits 2011 im Sammelband zur gleichnamige 2008 in Basel veranstalteten Tagung medias in res (siehe Fussnote). Hier heisst er Halbes Leben. Rickels Vortrag dort kann man sich dort auch - auf Englisch - anhören (50 Minuten). Im Original erschien er 2009 in Discourse: Journal for Theoretical Studies in Media and Culture 31, No 1–2.
Im PKD-Universum ist Rickels aber wohl erst bekannt geworden mit seinem Buch I Think I Am: Philip K. Dick, University of Minnesota Press (2010), erschienen als Hardcover und – deutlich billiger – Softcover. Das Buch hat in der sonst sehr wohlwollenden Gemeinde sehr gemischte Kritiken bekommen, so beurteilt es Tessa Dick eher negativ. Das liegt vielleicht auch daran, dass Rickels wissenschaftlicher Anspruch in den Texten sehr deutlich wird, einfach ist die Lektüre jedenfalls nicht.
Ein Interview mit Rickels zu diesem Buch findet sich bei Total Dick-Head, bibliographisches bei Essential English.
Und wieder stellt sich die Frage: Will man solche Texte in seiner Sammlung haben? Und wenn, braucht man dann beide Texte? Natürlich hängt das von den Zielen der eigenen Sammlung ab, Geprüfte Seelen sollte aber in der Sammlung vorhanden sein, wenn man sich überhaupt mit der Sekundärliteratur beschäftigt.
Geprüfte Seelen ist leicht zu finden und eher günstig, medias in res ist ebenso leicht zu finden, aber eher teurer.

Fussnote

Till A. Heilmann, Anne von der Heiden und Anna Tuschling (Herausgeber): medias in res. Medienkulturwissenschaftliche Positionen. Bielefeld: transcript (2011), 300 Seiten, ISBN 978-3-8376-1181-6.

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